Envinate Lousas Viñas de aldea 2015
Spanien kommt im wineroom eher selten auf den Tisch. Grund sind die meist betont beerig breiten, baumbeschwerten Weine, die von der iberischen Halbinsel kommen und ihre sonnig-warme Herkunft schmecken lassen möchten.
Dabei kann das stolze Land auch ganz anders. So wie dieser Lousas Aldea aus 2015: finessenreich, schlank, von mineralischer Kühle. Das hat so gar nichts von dem, was im klassischen Konsumentenkosmos mit Spanien verbunden wird.
Dahinter stecken vier Önologen, die unter dem Namen Envinate die spanische Weinwelt mit neuem Spirit erfrischen. Laura Ramos, José Martínez, Roberto Santana und Alfonso Torrente, vier Weinmacher, die sich, so erzählt es die Legende, in den 90ern im Studium kennenlernten und heute nicht nur beratend für Kellereien tätig sind, sondern auch eigene Weine produzieren. Ihr Ziel: Herkunft, Charakter, Individualität auf die Flasche ziehen.
So wie beim Lousas – bei dem schon der Name seine Herkunft von kargem Schieferboden (galizisch: lousas) widerspiegelt. Stammt hoch aus dem Nordwesten Spaniens, nördlich von Portugal, aus dem vergleichsweise winzigen und weithin unbekannten Anbaugebiet Ribeira Sacra.
95 % Mencia plus 5 % Alicante und Brancellao, allesamt autochthone Rebsorten. In Steillage angebaut, manuelle Lese, knapp die Hälfte nicht entrappt, spontan vergoren, elf Monate Reife in benutzem französischem Holz, kaum geschwefelt – das sind die Eckdaten, die zu einem beeindruckend schlanken, aber irre intensivem Erlebnis am Gaumen führen.
Eigenständigkeit
Terroir
Finesse
Länge
Klasse Beispiel für das neue Spanien: feiner, kühler, schlanker, eleganter.
- The Battle – Ten Years After:
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