
Weingut Rosi Schuster Blaufränkisch 2017
Bekanntlich ist die Sprache nicht das Einzige, was Deutschland und Österreich voneinander trennt.
Die Rebsorte Lemberger, aus der in Deutschland zwar pfaudehpehmäßig Große Gewächse gebrodelt werden, der viele aber trotzdem nicht recht über den Weg trauen, nennt sich in Österreich Blaufränkisch und repräsentiert dort als Leitrebsorte qualitativ die rote Spitze der Alpenrebulik.
Warum, das zeigt der Burgenländer Hannes Schuster aus St. Margarethen nahe dem Neusiedler See. Nein, sorry, kein hipper Winzerinnenwein – auch wenn „Rosi“ auf dem Etikett steht. Der feminine Vorname geht zurück auf die Gründerin des Weinguts. Für die Weine zeichnet heute Sohn Hannes verantwortlich.
Und der hat einen bemerkenswerten Zug beim Blaufränkisch. Kein bisschen behäbig, fett oder breit, der 17er Blaufränkler, der hier die Basis im Weingut markiert.
Blitzsaubere, aromatisch blaubeerige Nase. Am Gaumen klasse balanciert: kühle Frische, kraftvolle Struktur, finessenreiche Tiefe, mit Gerbstoffen, die unaufdringlich hineingeworfen wurden. Eine coole Kombination, die von Kalkmergel und vom Können des Winzers erzählt.
In dieser Preisliga, nämlich so um die vierzehn Euro, ist das ganz groß. Und weckt umso mehr Lust aufs Probieren der „ganz großen Gewächse“ von Hannes Schuster: die Blaufränkischen, die dann aus Einzellagen stammen – allerdings auch in einer ganz anderen Preisklasse spielen. Auf den Tisch damit!
Trinkvergnügen
Kraft-Finesse-Balance
Austrianess
Preiswertigkeit
Vier Mal drei goldene Sterne: Höchstwertung im wineroom. Schuster, wir bleiben bei deinen Weinen.
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