Lorenz Tatort Johannisberg Riesling 2014

von | Allgemein | 0 Kommentare

Was ist die Vorgeschichte?

Im August 2015 gab’s den Wein schon mal ins Glas: beim Auftritt der Generation Riesling in Hamburg (Bericht hier). Und er hat schon damals richtig Spaß gemacht. „Nahe par excellence“ lautete seinerzeit das Fazit – mit einem für einen Wein dieser Preisklasse (um die 12 Euro) fantastischen Rating von 8/12. Umso spannender, ob der Wein diese Bewertung ein Dreivierteljahr später und in aller Ruhe verkostet halten kann.

Was gab’s ins Glas?

Lorenz „Tatort > Johannisberg“ Wallhäuser Johannisberg 2014 Riesling trocken, Nahe, 13 % vol.

Welche Ausstattung hat die Flasche?

Schlegelflasche, Drehverschluss.

Wer steckt dahinter?

Weingut Lorenz & Söhne GbR, Rheinhessenstraße 87, 55545 Bad Kreuznach-Bosenheim, Nahe, Deutschland, www.lorenzlagen.com

Was ist interessant zu wissen?

Der Johannisberg gehört nach Angaben von Familie Lorenz zu den ältesten urkundlich nachgewiesenen Weingärten. Extrem steil, mit bis zu 60 % Gefälle, vorbildlich nach Süden ausgerichtet, schiefriger Boden – das wussten offenbar auch die Altvorderen schon zu schätzen im Weinbau.

Warum die Weinmacher ihre Lagen ausgerechnet „Tatort“ nennen? Zum einen, weil man damit die Arbeit im Weinberg betonen will, wo der Wein seine Herkunft widerspiegeln soll. Zum anderen natürlich auch als Querverweis zur ARD-Krimireihe, als deren Fan sich Weinmacher Ulrich Lorenz outet.

Klingt trotzdem total behämmert, der Name. Als ob in jeder zweiten Rebzeile ein Mord geschieht. Oder Menschen in weißen Plastiküberzügen niederknien und nach Spuren suchen. Modischer Schnickschnack, so ein Reizwort aufs Etikett zu hieven. Hat der Wein das wirklich nötig?

Wo kommt die Buddel her?

Direkt ab Weingut erworben.

Was kostet der Spaß?

Um die zwölf Euro.

Wie ist er denn nun?

Saftiger, klarer Riesling. Schon in der Nase tolle Frische: gelbe Früchte, Steinobst, Würze. Das Ganze setzt sich am Gaumen schlüssig fort: saftige Frische ohne breit zu werden. Klasse Säurebalance: mundwässernd. Kraftvoll ohne üppig zu werden. Geradeaus mit mineralischem Finish.

Klassischer Ausbau im Edelstahl. Vielschichtig, trinkig, herrlich frisch – und in dieser Preisliga wirklich groß, wenn man das mal ins Verhältnis setzt zu manch anderem, was hier bisweilen auf den Verkostertisch kommt.

Okay, beknackter Gag, das mit dem Tatort. Wer darüber hinwegsehen kann (das Etikett bietet genug anderes Schöne zu entdecken), kriegt einen klaren, geraden Nahe-Riesling ins Glas, der auch bei der zweiten Flasche noch Spaß macht.

Nahe par excellence? Yep, wir bleiben dabei.

Aus welchen Gläsern wurde probiert?

Schott Zwiesel Taste Weißwein.

Ist dieser Beitrag gewerblich gesponsort?

Nein.

Kissel 2009 Merlot

Was gab’s ins Glas?Kissel 2009 Merlot Auslese trocken Freinsheimer...

Driving Home for Xmas: Alter Schwede! Wie kommt der Graved Lachs in mein Gepäck?

Zeit für einen großen Weihnachts-Klassiker. Nicht nur das Rezept – auch der...

Weingut Mades Bacharacher Posten 2001 Spätlese Trocken

Was gab’s ins Glas?Weingut Mades Mittelrhein 2001 Bacharacher...

Hui, das Fernsehen war da und wollte mit mir über den Award sprechen

Schönes kleines Interview war das mit Jeremias Siebenauf. Und tolles, cooles...

Masterclass Prosecco Superiore & Chianti Classico

Lustige Kombination, die uns die Italiener da auf den Tisch...

Gutedel und die Marketing-Schnacker

Okay, zugegeben: Suggestiv-Frage, das da oben. Aber allen Ernstes: War der Ruf...

Lambrusco Cavalcabó 2015

Was ist die Vorgeschichte?Auch die Weinbranche treibt gerne immer wieder die...

Chan de Rosas Clásico Albariño 2015

"Der teuerste Wein muss nicht immer der beste sein." Oft bemühter...

Die vielleicht längste und zugleich kürzeste Praline der Welt

Hat da jemand reihenweise duplo-Riegel im Fass versenkt? Jedenfalls begrüßt...

Nozzole La Forra 2011 Gran Selezione

Was war im Glas? La Forra Chianti Classico Gran Selezione 2011, 14,5 % vol....

Cune Imperial Gran Reserva 2009

Tempranillo hat's schwer im wineroom. Spaniens Leit-Rebsorte wird jedes Mal...

„We have to rethink everything“: Corona-Shutdown und seine (ja: positiven!) Folgen

Der Corona-Shutdown führte im wineroom zu einem Filmprojekt mit bemerkenswerter Bildgewalt und Tiefe.

Edgar Wilkening
Follow me

Warnung vor schlimmen Manieren und klares Weinschorle-Verbot

Zwei herrliche Exemplare aus unserer Reihe "10 geniale Türhänger, die jeder...

Weingut Schloss Proschwitz Elbling 2017 VDP.Gutswein

Der Elbling ist eine Rebsorte, die paradoxerweise viel an der Mosel angebaut...

Murmure

Was gab’s ins Glas?Champagner "Murmure" Brut Nature Blanc de Blancs Premier...

Der Grüne Veltliner und das kleine Pfefferl

Dem Grünen Veltliner wird ja gern das "kleine Pfefferl nach hintenraus"...
Edgar Wilkening
Follow me