Bruno Giacosa Barolo Falletto di Serralunga 2004
Was gab’s ins Glas?
Bruno Giacosa Barolo DOCG Falletto di Serralunga d’Alba 2004, 14 % vol.
Welche Ausstattung hat die Flasche?
Schulterflasche, Korken, DOCG-Banderole.
Wer hat’s gemacht?
Bruno Giacosa, Via XX Settembre, 52, Neive (Cn), Piemont, Italien, www.brunogiacosa.it
Wo hat er abgeräumt?
96 Punkte von Robert Parkers Wine Advocate. 94 Punkte gibt Stephen Tanzer im International Wine Cellar. 92 Punkte beim Wine Spectator. James Suckling bleibt bescheiden mit 91 Punkten.
Wo kommt die Buddel her?
Den Weg in den wineroom fand die Flasche über Jens Langbein, Freund des Hauses und Mitverkoster, der die Buddel bis zum Stehkragen eingewickelt mitbrachte zum Blind-Tasting. Sehr schön – mille grazie.
Was kostet der Spaß?
Aktuelle Preisangaben beginnen bei etwa 120 Euro, liegen bisweilen aber auch deutlich höher.
Wie ist der Faletto denn?
Frisch aufgezogen und ab ins Glas. Dichtes, durchschimmerndes Rot, helle Ränder, kaum Alterung erkennbar. Zurückhaltende Nase. Verschlossen. Auf jeden Fall kein Kandidat, der auf den Putz haut. Eher ein Wein der leisen Töne.
Entwickelt sich von Minute zu Minute weiter. Und nach einer halben Stunde ist Schluss mit der mädchenhaften Schüchternheit. Nein, immer noch nicht laut, aber da kommt was. Floral, dunkle Frucht, Würze, ein Hauch Verruchtes.
Im Mund elegant, feingliedig – gleichzeitig mit Substanz, Dichte, Kraft. Fantastische Kombination. Samtene, reife Tannine. Großartige Länge. Und entwickelt sich laufend weiter. Nie lauthals, nie auftrumpfend, nie marktschreierisch. Ganz höhere Mädchenschule. Formvollendet, aber dennoch mega präsent – unüberhörbar, unübersehbar.
Schüchtern wie ein Mädchen anfangs, später höhere Mädchenschule: femininer Wein, oder was soll mir das hier sagen?
Aber so was von! Und wir Kerle lieben das. Man muss ja vorsichtig sein mit dem Vergleich, aber hier stimmt es wirklich: burgundischer Stil. Eleganz und Klasse. Weit entfernt von den muskelbepackten, gröhlenden Barolohorden, die bisweilen ihren Weg ins Glas fordern.
Und mädchenhaft ist dieser Faletto noch in weiterer Hinsicht: Immer noch jugendlich mit seinen zwölf Jahren. Immer noch Potenzial. Der legt nochmal weitere zehn, fünfzehn Jahre zurück. Und wird sich dabei zu einer wunderschönen, erwachsenen Frau entwickeln. Für uns: Nebbiolo in einer seiner schönsten Darreichungsformen.
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Fazit?
Ausnahmewein. Zu Recht gefeiert. Wer Gelegenheit hat, ihn zu kosten: unbedingt!
Aus welchen Gläsern wurde probiert?
Zwiesel Viña Form 8465/1.
Wer hat’s im Glas gehabt?
Nebbiolo-Fans Jens Langbein und Edgar Wilkening.
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Sind noch offene Fragen?
Nur diese: Wann gibt’s den wieder ins Glas?
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